Urologische Praxis Ibrahim Houssin

Urologie Köln-Nippes

Vasektomie

 

Vasektomie: Die Sterilisation des Mannes
Hauptgrund fur eine Sterilisation ist eine abgeschlossene Familienplanung und der Wunsch nach einer sicheren Verhutungsmethode, welche fur die Partnerin nicht belastend ist. Der Eingriff ist darauf ausgelegt zu einer dauerhaften Unfruchtbarkeit zu fuhren.
Ein erneutes Zusammenfugen der Samenleiter ist mit mikrochirurgischen Operationsverfahren technisch moglich, allerdings deutlich aufwandiger und nicht immer erfolgreich (s.u.).
Patienten, die sich fur eine Vasektomie entscheiden, sollten dies im Bewusstsein tun, dass es sich hierbei um eine definitive Entscheidung handelt.
Grunde die eher gegen eine Vasektomie sprechen sind eine bisherige Kinderlosigkeit, Alter < 30 Jahre, chronische Hodenschmerzen und keine aktuelle Partnerschaft.
Bei der Sterilisation des Mannes (Vasektomie) werden die beiden Samenleiter im Hodensack durchtrennt und die losen Enden anschließend verschlossen. Dadurch konnen keine Spermien mehr in die Samenflussigkeit gelangen.
Die Vasektomie wird meist ambulant und unter ortlicher Betaubung in einer urologischen Praxis durchgefuhrt. Der Eingriff dauert insgesamt etwa eine halbe Stunde.
Zum Durchtrennen der beiden Samenleiter im Hodensack stehen verschiedene Operationsverfahren zur Verfugung. Bei der Vasektomie „ohne Skalpell“ werden die Hodensackhaut und die Samenstranghullen nur angeritzt und gespreizt, um Zugang zu den Samenleitern zu bekommen. Dieses Verfahren ist mit vergleichsweise geringen operationsbedingten Komplikationen wie Blutergussen (Hamatome) verbunden. Auch Wundinfektionen treten vergleichsweise selten auf.
Die beiden Samenleiter werden durch das entstandene kleine Loch ein Stuck herausgezogen und dann durchtrennt. Anschließend werden die losen Enden der Samenleiter durch Abbinden, Hitze, chemische Substanzen oder mit Titanclips verschlossen und in verschiedene Gewebeschichten des Hodensacks verlegt, damit sie nicht wieder zusammenwachsen. In der Regel sind keine Hautnahte notig, sodass am Ende zwei kleine Pflaster auf der Hodensackhaut genugen. 
Bei anderen Techniken werden Schnitte gesetzt, um an die Samenleiter zu gelangen. Außerdem werden die Samenleiter nicht nur durchtrennt, sondern auch um jeweils etwa einen Zentimeter gekurzt.
Im Hinblick auf die Verhutungssicherheit hat sich bisher keine der Methoden als besser herausgestellt. Unabhangig von der angewandten Operationstechnik reichen nach dem Eingriff in der Regel ein paar Tage korperlicher Schonung und sexueller Enthaltsamkeit aus, um sich zu erholen. Mit Sport und korperlichem Training sollten Sie moglichst zwei Wochen lang aussetzen. Manchmal wird auch empfohlen, in dieser Zeit einen Hodenschutz (Suspensorium) zu tragen.
Der Eingriff hat keine Auswirkungen auf die Produktion von Hormonen und Spermien in den Hoden. Da die Samenleiter durchtrennt werden, gelangen die Spermien aber nicht mehr in die Samenflussigkeit (Ejakulat) und werden vom Korper abgebaut. Der Abbauprozess geschieht unbemerkt und schmerzlos. Eine Vasektomie ist nicht zu verwechseln mit einer Kastration, bei der die Hoden operativ entfernt werden oder ihre Funktion hormonell unterbunden wird.
Nachkontrolle
Um zu prufen, ob sich noch befruchtungsfahige Spermien im Ejakulat finden, sollte die Samenflussigkeit nach dem Eingriff moglicherweise mehrfach untersucht werden. Bis Sie sicher unfruchtbar sind, kann es mehrere Monate dauern, da sich auch nach der Vasektomie in den oberen Abschnitten der Samenleiter noch viele Spermien befinden. In der Regel braucht es 15 bis 20 Samenergusse, bis keine Spermien mehr zu finden sind. Erst wenn keine Spermien mehr vorhanden sind, konnen Sie auf weitere Verhutungsmittel verzichten. Die Nachkontrolle der Samenflussigkeit ist auch wichtig, um zu prufen, ob die durchtrennten Samenleiter moglicherweise wieder zusammengewachsen sind.
Sicherheit
Die Vasektomie ist die zuverlassigste Verhutungsmethode fur den Mann. Die Versagerrate bei perfekter Anwendung betragt 0,1 Prozent, bei typischer Anwendung 0,15 Prozent.
Es kommt vor, dass die durchtrennten Samenleiter in den ersten Monaten nach der Vasektomie von selbst wieder zusammenwachsen (Rekanalisierung). Angaben dazu, wie haufig es dazu kommt, schwanken von 50 bis 530 von 10.000 Fallen. Wichtig ist deshalb, dass der Erfolg des Eingriffs durch ein bis zwei Nachkontrollen gesichert wird. Bis zur erfolgreichen Nachkontrolle ist eine zusatzliche Verhutung erforderlich.
In sehr seltenen Fallen (Schatzungen reichen von 3 bis zu 120 von 10.000) kann es noch Jahre nach dem Eingriff zu einer Rekanalisierung und so unter Umstanden zu einer Schwangerschaft kommen.
Vorteile
Der Vorteil einer fachgerecht durchgefuhrten Vasektomie ist ihre hohe Sicherheit als Verhutungsmethode. Auf das Lustempfinden, das Steifwerden des Penis (Erektion), den Orgasmus und den Samenerguss (Ejakulation) hat die Vasektomie keinen unmittelbaren Einfluss. Auch die Menge der Samenflussigkeit unterscheidet sich bei einem sterilisierten Mann kaum von der eines nicht sterilisierten Mannes, da die Spermien nur etwa funf Prozent des Ejakulats ausmachen.
Die Vasektomie ist zudem ein vergleichsweise einfacher chirurgischer Eingriff, bei dem nur selten Komplikationen auftreten. Die Sterilisation der Frau (Tubensterilisation), bei der wahrend einer Bauchoperation die Eileiter durchtrennt werden, ist aufwandiger und mit deutlich hoheren Operationsrisiken verbunden.
Mogliche Komplikationen
Komplikationen nach einer Vasektomie sind insgesamt selten. Es hangt auch von der Erfahrung der Chirurgin oder des Chirurgen ab, wie der Eingriff verlauft. Es empfiehlt sich deshalb, die Operation in einer Praxis oder Klinik vornehmen zu lassen, die mehr als funfzig Vasektomien im Jahr durchfuhrt.
In den Tagen nach der Operation treten bei einem bis zwei Prozent der Manner Beschwerden auf wie Blutergusse, Druckgefuhle in den Hoden, Wundinfektionen oder eine Entzundung der Nebenhoden (Epididymis). Mit entsprechender Behandlung bilden sie sich im Allgemeinen bald wieder zuruck.
Einige Monate nach dem Eingriff oder auch noch spater konnen sich kleine knotenartige Gewebeeinschlusse von Samenzellen bilden (Sperma-Granulome). Sie sind meist eine Folge des Drucks in den Hoden, der durch die weiterhin produzierten Spermien entsteht. Normalerweise bleiben sie unbemerkt, konnen in Einzelfallen aber zu einem Zusammenwachsen eines der Samenleiter (Rekanalisierung) beitragen.
Neben unerwarteten seelischen Problemen mit der Unfruchtbarkeit finden sich unter den moglichen Spatfolgen einer Vasektomie auch chronische Schmerzen im Bereich der Hoden. In manchen Fallen verstarken sie sich bei sexueller Aktivitat und konnen in seltenen Fallen die Lebensqualitat erheblich einschranken. Wie haufig dieses sogenannte Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom auftritt, ist noch nicht ausreichend erforscht. Die Angaben dazu, wie viele Manner sich deswegen in arztliche Behandlung begeben, schwanken zwischen einem und 14 Prozent.
Die Ursachen fur die Schmerzen sind bisher nicht genau bekannt. Vieles deutet darauf hin, dass bei den betroffenen Mannern der Druckausgleich in den Hoden nur unzureichend funktioniert. Zudem konnen bei der Operation Nerven beschadigt worden sein. Unter Umstanden wird eine erneute Operation notwendig – etwa eine gezielte Rekanalisierung, die Entfernung der Nebenhoden oder der Samenstrangnerven.
Manner mit einer fruheren Leistenoperation, mit bereits bestehenden Problemen im Bereich der Lendenwirbelsaule und/oder gelegentlichem Ziehen im Hodenbereich sollten dies im Beratungsgesprach vor einer Vasektomie unbedingt mitteilen. Das gilt auch fur alle anderen Arten von chronischen Schmerzen.
Manche Manner befurchten, dass eine Vasektomie das Risiko fur Prostata- oder Hodenkrebs erhoht. Dies konnte aber bislang nicht nachgewiesen werden.
Wohluberlegte Entscheidung
Die Sterilisation ist eine sehr sichere Verhutungsmethode, denn sie fuhrt zu dauerhafter Unfruchtbarkeit. Der Schritt sollte deshalb wohluberlegt sein und erst dann infrage kommen, wenn Sie sich sicher sind, keine Kinder (mehr) bekommen zu wollen. Was im Moment gilt, kann sich unter anderen Lebensumstanden schnell andern. Es kommt immer wieder vor, dass mit einer neuen Partnerschaft auch der Wunsch nach einem (weiteren) Kind wachst.
Fortschritte in der Mikrochirurgie ermoglichen es zwar, eine Sterilisation im Prinzip ruckgangig zu machen (Refertilisierung). Doch der Eingriff ist nicht nur aufwandig und relativ teuer. Es gibt zudem keine Sicherheit, dass damit die Fruchtbarkeit tatsachlich wiederhergestellt wird.
Das Risiko, die Sterilisation spater zu bereuen, ist umso gro?er, je fruher im Leben der Eingriff vorgenommen wird. Auch in schwierigen Lebenssituationen, zum Beispiel nach einer Trennung oder Scheidung, nach einem Schwangerschaftsabbruch oder aufgrund einer ungewollten Vaterschaft, kommt es haufiger zu Fehlentscheidungen. Vor allem in solchen Krisenphasen ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen und nicht ubereilt zu handeln.
Sie und Ihre Partnerin sollten sich einig sein, dass Sie keine Kinder (mehr) bekommen mochten, und gemeinsam uberlegen, welche Auswirkungen der Schritt auf Ihre Beziehung haben konnte – auch in sexueller Hinsicht. Das gilt auch fur Manner und Frauen, die nicht in einer festen Beziehung leben. Niemand sollte sich zu einer Sterilisation drangen lassen, auch nicht von der Partnerin. Letztlich muss jeder Mann selbst entscheiden, ob dieser Schritt der richtige ist.
Lasst sich der Eingriff ruckgangig machen?
Mikrochirurgische Verfahren machen es in den meisten Fallen moglich, durchtrennte Samenleiter wieder miteinander zu verbinden. Das bedeutet jedoch nicht in jedem Fall, dass der Mann dann wieder fruchtbar ist. Oft hat sich in der Zwischenzeit aus verschiedenen Grunden die Spermienproduktion verschlechtert. Die sogenannte Refertilisierung ist zudem eine vergleichsweise aufwandige Operation: Sie dauert etwa zwei Stunden und erfordert eine Vollnarkose.
Es ist moglich, vor einer Vasektomie eine oder mehrere Spermienproben (kostenpflichtig) einfrieren zu lassen (Kryokonservierung). Das Verfahren wird jedoch meist nur mannlichen Krebspatienten mit Kinderwunsch vor einer Chemotherapie oder einer Strahlenbehandlung angeboten. Einem gesunden Mann, der vor einer Vasektomie eine Kryokonservierung seines Spermas erwagt, wird eher geraten, zu prufen, ob seine Entscheidung wirklich ausgereift ist. 
Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft fur Urologie (DGU) wird von einer Vasektomie abgeraten, wenn der Mann keine feste Partnerschaft und noch keine Kinder hat, noch keine 30 Jahre alt ist, oder wenn er chronische Schmerzen im Bereich der Hoden oder eine schwere Allgemeinerkrankung hat. Auch sollte er sich nicht in einer seelischen Krise befinden.
Kosten
Eine Vasektomie, zu der sich ein Mann aus nicht-medizinischen Grunden entscheidet, muss selbst bezahlt werden. Sie kostet je nach Praxis zwischen 450 und 500 Euro. 
Fur weitere Frage vereinbaren Sie einen Termin in unsere Praxis unter Telefonnummer: 0221-7606969.

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